Krone 8.3.2020 Frauen schauen oft durch die Finger

Willkommen in der Welt der Männer

London. Nicht erforscht, vergessen oder ignoriert - die weiblichen Bedürfnisse sind in vielen Datensammlungen nicht berücksichtigt worden. Die britsche Autorin Caroline Criado-Perez deckt in ihren Büchern "Invisible Women: Exposing Data Bias in a World Designed for Men , Unsichtbare Frauen: Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert" auf, in welchen Bereichen des Alltags- und Berufsleben Frauen durch die Finger schauen.

Wir schreiebn das 21. Jahrhundert, und wir leben immer noch in einer Welt, gemacht für Männer.

Vielle kennen dieses Bild: Im Büro sitz der Kollege mit einem T-Shirt, während die Kollegin mit einem Pullover friert. Kälteempfinden ist geschlechterspezifisch, aber die allgemeine Raumthemperatur richtet sich nach dem Mann und beträgt 22 Grad Celsius. Frauen hingenen fühlen sich bei 25 Grad Celsius wohl, so Criado-Perez.

Aber der Gender-Data-Gap, wie ihn die Autorin nennt, kann auch tödlich sein. Testen Autohersteller die Funktion von Airbags und anderen Schutzmechanismen eines PKW, setzen sie Dummys hinter den Lenker, die einem männlichen Körper nachempfunden sind: 175 cm groß und 78 Kilo schwer. Nur wenige Unternehmen führend diese Untersuchungen zusätzlich mit einer 150 c,m großen Puppe durch. Aber nur dadurch wird die Sicherheit der Frauen bei einem Unfall besser gewährleistet.

Der Mann ist Standart, die Frau ist die Abweichung - dieses Motto gilt ebenfalls bei Studien von Medikamenten. Kaum ein Pharmaunternehmen untersucht bei neuer Arznei die Auswirkungen auf den Zyklus der Frau. Außerdem werden Erektionsstörungen fünfmal häufiger erforscht als die sensible Zeit vor der Regelblutung.

Diese Aufzählungen sind nur ein kleiner Ausschnitt aus den 494 seitigen Buch der Britin. Aber eines ist klar: Frauen müssen in der Erfassung von Daten präsenter werden. Ende


Bekannt sind weitere Ungerechtigkeiten:

Kind ist krank - Wer bleibt beim Kind daheim: in der Mehrheit die Frau = Mutter!

Altersarmut: Pensionen der Frauen sind 50% niedriger. Ursache? Wer steckt dem Kind zu liebe Beruflich zurück: in der Mehrheit Frau = Mutter!

Frauen verdienen noch immer um 19% weniger. Wer erhält trotz gleicher Leistung einen geringeren Verdienst: in der Mehrheit die Frau!

Statistisch betrachtet: Ist es der höhren Fexibilität und höheren Leidensbereitschaft der Frauen zu verdanken, das diese länger leben!

 

Krone 8.3.2020

Ministerin kämpft gegen Zwangsheirat > 139 Fälle im vergangenen Jahr

Keine Wahl: Verurteilt zur Ehe (mit einem nicht selbst ausgesuchten Partner!)

Verschleppt, verheiratet, verschwunden - der Verein Orient Express hilft Frauen in Österreich im Kampf gegen Gewalt in der Familie. Auch in Europa, mitten unter uns, werden Opfer mit Migrationshintergrund im Alter zwischen 16 - 24 jahren gegen ihren Willen in eine Ehe gezwungen. Allein im Vorjahr hatten es die Experten mit 139 Zwangheirats- Fällen zu tun!

Seit 1996 berät die Insitution in Wien-Leopoldstadt Frauen, die sich aus dem Würgegriff des eigenen Familienclns befreien und zukünftig selbstbestimmt leben wollen. Denn Zwangsheirat ist auch heute noch in Europa, mitten in Österreich, ein großes Problem!

Die eigentlich gesetzlich verbotenen Zeremonien finden oftmals im Ausland statt - und die jungen Frauen sind nach der aufgezwungenen Ehe auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Anlässlich des heutigen internationalen Frauentages besuchte die Frauen- und Integrationsministerin Susanne Raab den Verein Orient Express und tauschte sich mit den Mitarbeitern aus.

"Gewalt gegen Frauen kann nie gerechtfertigt werden! Wir müssen alles tun, dass Mädchen und Frauen vor Zwangsheirat geschützt werden. So etwas darf es in Österreich nicht geben" betont die Ministerin gegenüber der "Krone".

Projekt  Chefin- Sache - 4 Millionen Euro Budget

Die Anlaufstelle für Frauenberatung in der Bundeshauptstadt Wien betreibt zudem auch ein Lernzentrum. Im Vorjahr hatte es das Expertenteam rund um Meltem Weiland, Najwa Duzdar, Katharina Maly und Cornelia Kröpfl mit 139 Zwangsheirtafällen zu tun.

Der Verein stellt auch Notwohnungen für Frauen zur Verfügung. "Das Budget zur Unterstützung gegen die Gewalt an Frauen wird verdoppelt" verspricht Raab im gespräch mit der "Krone" vor Ort. Vier Millionen Euro insgesamt, zwei davon kommen aus dem Integrationsfonds dazu.

gegen-zwangsheirat.at